Unterwegs und mittendrin

Immer mehr Menschen sind im Alter von Demenz betroffen. Wie man im Caritas-Altenheim St. Felicitas auf deren Bedürfnisse eingeht und würdevoll mit dieser Erkrankung umgeht, konnte der SPD-Kreisvorsitzende Roman Niederberger in der vergangenen Woche vor Ort in Bischofswiesen erfahren. Im Rahmen der Aktionswoche Pflege und Gesundheit des SPD-Kreisverbandes machte er eine Schicht im beschützenden Bereich des Caritas-Altenheims mit.

Vorher wurde Roman Niederberger von der Heimleiterin Mirjam Gargela und der Pflegeleiterin Andrea Schnurrer in der Einrichtung begrüßt. Andrea Schnurrer führte den SPD-Politiker durch das Haus und stellte dabei dessen starke regionale Verankerung heraus. „Personal und Bewohner kommen zu einem großen Teil aus unserem Landkreis und verstehen sich auch daher sehr gut. Die Angehörigen und Gäste unserer Bewohner wissen das ebenfalls zu schätzen; über die Jahre haben sich richtige Treffpunkte für verschiedene Ortsteile gebildet“, so die Pflegeleiterin. Ein Zeichen für die Integration der Einrichtung in das Gemeindeleben sei auch, dass die Cafeteria von ehrenamtlichen Kräften betrieben wird.

Als neuen Trend stellte Andrea Schnurrer die gemeinsame Unterbringung von Ehepaaren im Rahmen von betreutem Wohnen dar. „Oft ist ein Ehepartner noch recht rüstig, während der andere auf Pflegeleistungen angewiesen ist. Da sind gemeinsame Zimmer in unserem Altenheim eine gute Lösung“, erklärte sie. Davon abgesehen gehe der Trend insgesamt aber eindeutig in die Richtung größerer Einzelzimmer, weswegen derzeit auch Umbauten in St. Felicitas durchgeführt werden.

Nach einem kurzen Besuch in der Kapelle, bei dem die Pflegeleiterin auf die täglich stattfindenden Gottesdienste hinwies, ging es weiter in die Wäscherei. Dort wurde Roman Niederberger mit einem weißen Pflegerhemd für seinen Einsatz im beschützenden Bereich ausgestattet. „Die ansteigenden Demenzerkrankungen stellen uns vor besondere Herausforderungen, denen wir mit einem würdevollen Umgang gerecht werden wollen“, gab Andrea Schnurrer dem SPD-Kreisvorsitzenden vor seiner Schicht mit auf den Weg.

Von Reinigungsarbeiten über das Umlagern von Bewohnern bis zum Eingeben des Mittagessens reichten die Tätigkeiten, die der SPD-Kreisvorsitzende mitmachte. „Das Personal ist mit großer Geduld und hohem persönlichem Engagement dabei“, stellte er fest. Die Erwartungen der Pflegekräfte an die Politik sind auch in St. Felicitas klar definiert: Die regelmäßige Anpassung der Pflegesätze sei unerlässlich, um genügend Fachkräfte finanzieren zu können.

Der verstärkte Einsatz von angelernten Hilfskräften wird dagegen von den Beschäftigten zwiespältig gesehen. Zwar gebe es durchaus einfache Reinigungstätigkeiten, die sich dafür eignen würden. Auf der anderen Seite ist Teil der Pflege in allen Bereichen der beständige Kontakt mit auf Hilfe angewiesenen Menschen. „Diese Menschen erwarten zu Recht von allen, die in einer Einrichtung arbeiten, einen angemessenen und würdigen Umgang. Also ist ein gutes fachliches Niveau unerlässlich“, fasste Roman Niederberger die geführten Gespräche zusammen.

Auch die Pflegeleiterin Andrea Schnurrer bestätigte dies in einem abschließenden Gespräch nach Schichtende. So sei die Aussetzung des Zivildienstes kein großes Problem mehr für St. Felicitas, da bereits dessen Verkürzung den Einsatz von Zivis unattraktiv für aufwändigere Tätigkeiten gemacht habe.