Neben dem Klimawandel ist die zentrale Herausforderung unserer Zeit auch im Berchtesgadener Land, die zunehmende Spaltung unserer Gesellschaft zu überwinden und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Ich trete mit Optimismus denjenigen entgegen, die für jedes Problem einen Schuldigen und für gar nichts eine Lösung haben. Dies sind meine Vorschläge und Ideen.
• Sozialraumanalyse: Aufgaben gezielt anpacken
Als Kreisrat habe ich gemeinsam mit der SPD-Fraktion einen Antrag auf Erstellung einer Sozialraumanalyse eingebracht, der einstimmig beschlossen wurde. Die Ergebnisse liegen zwar noch nicht vor, aber für mich ist klar: Wir müssen den Bericht als Anlass nehmen, um offen über erforderliche Investitionen und schnelle, wirksame Hilfe für die Menschen im Landkreis zu diskutieren und zu entscheiden. Ich will die notwendigen Maßnahmen in einem konkreten, mit Zwischenschritten und Zeitvorgaben versehenen Fahrplan für das Berchtesgadener Land zusammenfassen. Wir brauchen eine aktivierende und vorbeugende Sozialpolitik, die für ein gutes und gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen in unserem Landkreis sorgt.
• Kinderbetreuung: bedarfsgerecht, hochwertig und gebührenfrei
Über Jahrzehnte habe ich mich gegen hinhaltenden Widerstand und später halbherzige Unterstützung der CSU für einen bedarfsgerechten, familienfreundlichen Ausbau der Kinderbetreuung im Berchtesgadener Land eingesetzt. Nachdem wir hier endlich Fortschritte erzielt haben, ist es jetzt an der Zeit, die Eltern durch eine komplett gebührenfreie Betreuung zu unterstützen. Hier ist vor allem der Freistaat Bayern in der Pflicht. Und wir brauchen den nächsten großen Schritt von der Betreuung zur aktiven Förderung – mit qualifizierten Frauen und Männern, die mit guter Bezahlung und Motivation die Aufgaben in allen Einrichtungen angehen.
• Inklusion entschlossen und mit Augenmaß voranbringen
Inklusion und das gleichberechtige Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in der Schule, am Arbeitsplatz und in der gesamten Gesellschaft ist mir ein wichtiges Anliegen. Wir haben Landkreis hervorragende Institutionen der Hilfe für Menschen mit Behinderung im Landkreis. Ich will deren Kompetenz und Fachkenntnis nutzen, weil mir klar ist: Inklusion ist kein Sparprojekt, sondern braucht umfangreiche Investitionen und eine Umsetzung mit Geduld und Augenmaß. Barrierefreiheit muss nicht nur im Wohnungsbau und im Verkehr Vorrang haben, sondern ist für mich in allen gesellschaftlichen Bereichen eindeutige Maßgabe.
• Chancen des sozialen Arbeitsmarkts konsequent nutzen
Die bis Herbst 2019 sehr positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Berchtesgadener Land eröffnet endlich die Chance, auch für länger arbeitslose Menschen neue Wege zurück ins Arbeitsleben zu schaffen. Als Landrat werde ich gemeinsam mit dem Jobcenter und der Agentur für Arbeit alle Möglichkeiten des Projekts sozialer Arbeitsmarkt nutzen, um auch für Menschen mit Einschränkungen und Schwierigkeiten wieder Brücken in das Erwerbsleben zu bauen.
• Pflege mit Qualität sichern und Wertschätzung für soziale Berufe stärken
Krankenhäuser, Einrichtungen der Pflege und anderer sozialer Bereiche stehen vor einem großen Mangel an Arbeitskräften. Ich mache mich auch als Mitglied der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di seit mehr als 25 Jahren dafür stark für bessere Bezahlung, bessere Arbeitsbedingungen und echte Aufstiegschancen für Menschen, die im sozialen Sektor arbeiten. Mir ist es wichtig, die Wertschätzung für soziale Berufe zu steigern, weswegen ich auch immer wieder Praktika in sozialen Einrichtungen mache.
• Beistand beim Start ins Leben: Stütz- und Förderklasse
Der Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Hans Metzenleitner hat wie ein Löwe für die endlich auch im Berchtesgadener Land gegründete Stütz- und Förderklasse gekämpft, damit junge Menschen mit emotionalen und sozialen Schwierigkeiten beim Start ins Leben eine faire Chance bekommen. Dieses Angebot will ich als neuer Landrat sichern, möglichst schnell auf die höheren Schuljahrgänge ausgedehnen und längerfristig zu einem eigenen Zweig ausbauen, um mit diesen vorsorglichen sozialen Investitionen spätere große Schäden abzuwenden.
• Erhalt der sechs Kliniken in kommunalpolitischer Hand
Vom Beginn der Zukunftsdiskussion über unsere Krankenhäuser an habe ich mich gemeinsam mit der SPD dafür eingesetzt, alle Kliniken im Berchtesgadener Land in kommunalpolitischer Trägerschaft zu erhalten. Dieses Ziel gilt auch weiterhin. In den kommenden Jahren wird es darum gehen, qualifziertes Personal an den Standorten zu halten und neu zu gewinnnen. Deswegen brauchen wir ein Konzept, dass die Qualität der Versorgung und die Wertschätzung der Beschäftigten in den Mittelpunkt stellt und die notwendigen Investitionen sichert.
• Psychotherapeutische Versorgung
Ich bin stolz darauf, dass die SPD Berchtesgadener Land über Jahrzehnte für eine qualifizierte und wohnortnahe psychotherapeutische Versorgung gekämpft hat. Das Inn-Salzach-Klinikum in Freilassing ist eine wichtige und dringend notwendige Einrichtung, die ich als neuer Landrat weiter stärken will.
• Ärzliche Versorgung sichern
Im Gegensatz zu anderen ländlichen Regionen ist die ärztliche Versorgung im Berchtesgadener Land noch gut ausgebaut. Das Projekt „Arzt an den Alpen“ der BGL-W ist für mich ein gutes Beispiel, wie man zukünftigem Mangel vorbeugen kann. Auf landes- und bundespolitischer Ebene setze ich mich für gute Rahmenbedingungen für Hausärzte auf dem Land ein. Als neuer Landrat will ich im Rahmen der Gesundheitsregion den intensiven Austausch zwischen allen Mitspielern im Bereich Gesundheit weiter ausbauen und auch innovative Konzepte für die Versorgung der Zukunft entwickeln.
• Zsamhoitn: gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken
Ich stehe ein für eine Gesellschaft ohne Diskriminierung, in der kein Mensch aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Alter, sexueller Orientierung oder Behinderung benachteiligt wird. Deswegen habe ich mich in den letzten Jahren auch immer wieder aktiv an Bündnissen im Berchtesgadener Land beteiligt, die sich gegen die Spaltung unserer Gesellschaft wenden. Mir ist wichtig, dass für alle Menschen im Landkreis gleiche Rechte, gleiche Regeln und gleiche Pflichten gelten – egal, ob sie sie seit langem oder erst seit kurzem bei uns sind, egal, ob sie länger bleiben oder unsere Region wieder verlassen.
• Demographischen Wandel aktiv gestalten
Das Berchtesgadener Land wird nach allen aktuellen Untersuchungen weiter wachsen, aber trotzdem einen demographischen Wandel erlebe. Die damit verbundenen Veränderungen will ich aktiv gestalten; die Grundlage dafür bilden die Forderungen des aktualisierten seniorenpolitischen Gesamtkonzepts.
• Ehrenamt stärken und fördern
Ich bin selbst seit mehr als 25 Jahren in verschiedenen Vereinen und Verbänden unsd selbstverständlich auch in der SPD ehrenamtlich aktiv. Ohne dieses Engagement, dass täglich Tausende von Menschen in unserer Region leisten, wäre unser Landkreis in jeder Beziehung ärmer: von der Bergwacht über die Freiwilligen Feuerwehren bis zur Arbeiterwohlfahrt und den Kirchen. Ich wil die aktiven Bürgerinnen und Bürger dabei besser unterstützen: durch anständige finanzielle Förderung in den Gemeinden und durch den Kreis ebenso wie durch eine effiziente Hilfe bei der Bewältigung der vielfältigen Verwaltungs- und Versicherungsauflagen.