Vernunft hat Vorfahrt im Berchtesgadener Land

Zu Recht fordern nicht nur junge Menschen eine Politik mit Verantwortung, die unsere Lebensgrundlagen auch für kommende Generationen sichert. Für mich ist klar: eine echte Klimawende kann es nur mit einer Verkehrswende geben, die Vorfahrt für Vernunft schafft. Dafür können wir im Berchtesgadener Land viel beitragen.

• Mobilitätskonzept als Sprungbrett

Das einstimmig vom Kreistag beschlossene Mobilitätskonzept, an dem ich als Vertreter der SPD-Fraktion aktiv mitgearbeitet habe, trägt eine Vielzahl von vernünftigen und dringend erforderlichen Maßnahmen zusammen. Leider sind auch einzelne Maßnahmen enthalten, die nicht im Sinne von Nachhaltigkeit und Klimaschutz stehen und manchmal hat auch der Mut zu innovativen Lösungen und neuen Wegen gefehlt. Deswegen will ich in den nächsten sechs Jahren das Mobilitätskonzept als Sprungbrett für eine moderne, aktive und mutige Verkehrspolitik nutzen.

• Die 15-Minuten-Vision

Ich mache mich seit Jahrzehnten stark, damit alle Gemeinden im Berchtesgadener Land eine vernünftige Anbindung an Bus und Bahn bekommen. Nicht nur aus Umwelt- und Klimaschutzgründen, sondern auch aus sozialer Verantwortung will ich die öffentlichen Verkehrsmittel im gesamten Landkreis zu einer attraktiven Alternative ausbauen. Meine Vision ist dabei ein 15-Minuten-Takt für alle Gemeinden, damit der Gang zum Bahnhof oder zur Bushaltestelle morgen so selbstverständlich wie heute das Anlassen des eigenen Autos wird. Die sehr positive Entwicklung der Salzburger Lokalbahn zeigt das Potential, dass in einem wirklich bürgerfreundlichen Netz öffentlicher Verkehrsmittel steckt.

• Rückgrat der öffentlichen Verkehrsmittel: die Schiene

Die Zugverbindungen bilden in unserem Landkreis das Rückgrat der öffentlichen Verkehrsmittel. Als Landrat werde ich auf allen Ebenen Druck machen, damit wir zügig einen 30-Minuten-Takt auf der gesamten Bahnstrecke zwischen Berchtesgaden und Freilassing umsetzen und mehr umstiegsfreie, schnelle Verbindungen Richtung Salzburg schaffen können.

Die sogenannte „Walpertskirchener Spange“ ist für mich ein zentrales überregionales Projekt, um eine schnelle Zugverbindung zum Münchner Flughafen zu schaffen. Die schon seit vielen Jahren geplanten zusätzlichen Bahn-Haltepunkte in Bad Reichenhall und Bischofswiesen werde ich mit aller Kraft vorantreiben und gemeinsam mit den Bürgermeistern konsequent Lösungen für problematische Bahnübergänge finden. So können wir zugleich die Fahrtzeiten reduzieren und die Bahn zu einer echten Alternative machen.

Ich habe mich immer zum vollständig zweigleisigen, elektrifizierten Ausbau der Bahnverbindung Richtung Mühldorf bekannt und über lange Jahr für einen Stundentakt auf dieser Strecke gekämpft. Deswegen machen ich mich jetzt stark dafür, alle Chancen des neuen Stundentakts zu nutzen und den Bahnausbau bürgerfreundlich und in enger Absprache mit der Stadt Laufen umzusetzen. Im südlichen Landkreis ist die Verlägerung der Bahnstrecke in Berchtesgaden eine zentrale Maßnahmen, um Gymnasium, Watzmann-Therme und Salzbergwerk zusätzlich anzuschließen.

• Auch auf dem Land mobil: Busverbindungen stärken

Ich stehe für einen konsequenten Ausbau der Busverbindungen im Landkreis, damit alle Gemeindne in einem ersten Schritt mit einem Stundentakt angefahren werden können. Als große Zukunftschance sehe ich das autonome Fahren bei öffentlichen Verkehrsmiteln, wie es bereits in Bad Birnbach und anderswo Realität geworden ist. Hier will ich in den nächsten sechs Jahren mindestens ein Pilotprojekt im Landkreis umsetzen.

• Gesund und umweltfreundlich mobil: Radwege ausbauen

Als aktiver E-Radfahrer kenne ich die Verbesserungen, die vor allem im nördlichen Landkreis bei den Radwegen in den letzten Jahren umgesetzt werden konnten. Aber imer noch gibt es große, teilweise gefährliche Lücken wie beispielsweise im Leopoldstal, die wir dringend schließen müssen. Damit Radfahren auch für Pendlerinnen und Pendler attraktiver wird, will ich nicht nur den im Mobilitätskonzept enthaltenen Vorschlag eines schnellen Radweges zwischen Freilassing und Bad Reichenhall zügig umsetzen, sondern dieses Projekt zu einer schnellen Verbindung durch den ganzen Landkreis zwischen Laufen und dem Königssee fortentwickeln.

• Mobilität heißt Teilhabe: alle kommen mit

Die Jusos im Berchtesgadener Land haben vorgeschlagen, als ersten Schritt für einen gebührenfreien öffentlichen Verkehr die Ehrenamtskarte durch eine kostenfreie Benutzung von Bus und Bahn aufzuwerten. Diesen Vorschlag unterstütze ich und mache mich ebenso stark für die Fortführung des Projekts der Stadtwerke Bad Reichenhall, die Busfahrten an Wochenenden und Feiertagen gebührenfrei anzubieten. Als Landrat werde ich aktiv die Diskussionen auf Bundes- und Landesebene über Pilotprojekte wie das 365-Euro-Ticket und ähnliche Angebote begleiten und für den Landkreis voranbringen. Die riesige Aufgabe der Schaffung eines echten Verkehrsverbunds mit Salzburg will ich entschlossen anpacken und mit einem konkreten Fahrplan einschließlich von Zwischenzielen wie der Schaffung eines einheitlichen Tarifsystems umsetzen.

• Modern mobil: neue Antriebsformen

Unter Nutzung der Förderungen von Bund und Land will ich im Berchtesgadener Land den massiven Ausbau der Lade-Infrastruktur für Elektromobilität vorantreiben. Zugleich sollten wir die Chancen des Wasserstoff-Antriebs nicht vernachlässigen und die weiteren technischen Entwicklungen aktiv begleiten. Der Landkreis soll mit gutem Beispiel vorangehen und seine Fahrzeuge Zug um Zug auf alternative Antriebe umstellen. Den Anfang will ich als neuer Landrat mit dem eigenen Fahrzeug machen.

• Fair heißt barrierefrei

Als häufiger Nutzer von Bus und Bahn kenne ich genau die großen Schwierigkeiten, die sich durch die fehlende Barrierefreiheit dort immer wieder ergeben. Aufbauend auf der vorliegenden Untersuchung zu den Bushaltestellen im Landkreis wil ich den barrierefreien Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel in den nächsten sechs Jahren massiv voranbringen. Die größte Aufgabe dabei ist der vollständige Umbau des Bahnhofs Freilassing, den ich mit voller Kraft vorantreiben will.